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Um den Neubau der Bartholomäus-Kirche in Hörlkofen zu finanzieren, wurde ein Katholischer Kirchenbauverein gegründet, dessen Satzung am 31.01.1909 errichtet wurde. Der Vorstand setzte sich wie folgt zusammen:
Jakob Greimel, Gastwirt in Hörlkofen; 1. Vorsitzender
Josef Zotz, Pfarrer in Wörth; 2. Vorsitzender
Josef Lindmayer, Gütler in Hörlkofen; Schriftführer
Johann Schletter, Schmiedemeister in Hörlkofen, Kassier
Michael Kapfinger, Bauer in Hörlkofen, Beisitzer
Georg Gröppmaier, Gütler in Hörlkofen, Beisitzer
Max Reslmaier, Bauer in Hörlkofen, Beisitzer
Mathias Neumaier, Gütler in Hörlkofen, Beisitzer
Johann Deutinger, Gütler in Hörlkofen, Beisitzer
Kaspar Ismaier, Bauer in Hörlkofen, Beisitzer
Zenno Hörmann, Zimmerermeister in Hörlkofen, Beisitzer
Mathäus Irl, Bauer in Hörlkofen, Beisitzer
Mit Kaufvertrag vom 19.02.1923 zwischen Frau Kreszenz Greisinger und Herrn Pfarrer Josef Loidl aus Wörth wurde das Grundstück Flur-Nr. 1276 1/3 a und b einschließlich Wohnhaus für 100.000 Reichsmark als Expositurhaus erworben.Am 01.07.1923 kam Pfarrer Josef Elfinger als erster Expositus nach Hörlkofen. Seine vordringlichste Aufgabe sah er in dem Bau der neuen Kirche. Mit Vorlage vom 25.04.1924 wurde bei der Regierung von Oberbayern der Neubau der Kirche beantragt und schließlich am 16.06.1924 genehmigt. Am 15.06.1924 konnte schließlich der Grundstein für den Bau der Bartholomäuskirche gelegt werden.
Verantwortlich für den Bau waren Jakob Holzner, Bauunternehmer aus Niederwörth und Zenno Hörmann, Zimmerermeister aus Hörlkofen. Bereits im August 1924 konnte Richtfest gefeiert werden.
Da die Spenden der Hörlkofener Bevölkerung für dieses Bauvorhaben bei weitem nicht ausreichten, versuchte Expositus Elfinger durch Bittbriefe in Zeitungen sowie durch persönlich adressierte Bittbriefe im In- und Ausland Spenden für den Kirchenbau zu bekommen. Einer dieser Bittbriefe, der in einer Zeitung abgedruckt war, sah wie folgt aus:
Herzliche Priesterbitte und inniger Priesterdank.
In großer Priesternot bittet der Gefertigt um eine kleine Gabe zur Fortsetzung des Kirchenbaus in Hörlkofen in Oberbayern. Gemeinde und Priester haben Riesenopfer gebracht. Ohne Hilfe können wir nicht mehr weiterbauen. Barmherzige Seele, o bitte hilf uns! Wöchentlich werden zwei hl. Messen für die Anliegen aller Wohltäter gelesen. Für die allerkleinste Gabe innigstes Vergeltsgott! O vergiss uns nicht!
Im hl. Herzen Jesu
Euer dankbarer Priester
Josef Elfinger
Expositus in Hörlkofen (Oberbayern)
(Postscheckamt München 57324)
Es wird sogar erzählt, „einmal als Elfinger nicht mehr wusste, wie er die aufgelaufenen Rechnungen bezahlen sollte, kam abends ein unbekannter Mann mit einer Aktentasche voller Geld und überreichte ihm eine Spende in Höhe der offenen Rechnungen.“ Nach 16 Monaten Bauzeit konnte am 21.11.1925 die Einweihung der neuen Kirche gefeiert werden. Bei der Einweihung waren die beiden Seitenaltäre noch nicht fertiggestellt und auch der Turm hatte noch nicht seine heutige Zwiebelform. Aus Geldmangel war auf den Turm ein schräges Dach aufgesetzt worden.
Bei der Einweihung fand ein großer Festzug statt, der vom Expositurhaus zur alten Kapelle führte, wo das Allerheiligste abgeholt und zur neuen Kirche getragen wurde. Kardinal und Erzbischof Dr. Michael von Faulhaber weihte unter reger Anteilnahme der Hörlkofener Bevölkerung die neue Kirche ein. Bilder von der Einweihung sind unten zu sehen.
Die Kosten für den Kirchenbau beliefen sich nach Angabe von Expositus Elfinger auf 120.000 Reichsmark, wobei er aus eigenen Mitteln 11.000 Reichsmark für den Bau gestiftet hat.
Der Glockenturm wurde schließlich Anfang der dreißiger Jahre mit einem finanziellen Aufwand von ca. 8800 Reichsmark fertiggestellt. Im Jahr 1933 konnte die erste Glockenweihe stattfinden, bei der drei Glocken (Herz-Jesu-Glocke, Bartholomäus-Glocke und Josefs-Glocke) aufgezogen wurden. Die drei Glocken, mit einem Gesamtgewicht von 1450 Kilogramm wurden zum Preis von 3010 Reichsmark von der Fa. Bachmair aus Erding geliefert. Die Bartholomäus- und Josefs-Glocke wurden 1943 im Zuge des Krieges eingeschmolzen, konnten aber bei der 2. Glockenweihe am 08.10.1950 ersetzt werden. Bis heute hängen die drei Glocken im Turm.
Aus Kostengründen wurde in der Kirche zunächst eine Orgel aus einem Kloster aufgestellt. Im Jahr 1956 wurde eine neue Orgel zum Preis von 5300 DM angeschafft, um die sich der damalige Organist H. Elfert und der Chorleiter W. Junker bemüht hatten. Kosten in Höhe von 4581 DM wurden hierbei wiederum von der Bevölkerung bei einer Sammlung aufgebracht. Am 17.12.1989 wurde schließlich die vom Grafinger Orgelbauer Anton Staller gefertigte neue Orgel eingeweiht, die sich auch heute noch in der Kirche befindet.
Gründliche Renovierungen der Kirche wurden schließlich in den Jahren 1959 und 1984 durchgeführt.