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Die neue Kirche in Hörlkofen steht an der Straße Erding – Hohenlinden inmitten des Ortes. Als am 01. Juli 1923 die Expositur Hörlkofen ins Leben gerufen wurde, bestand dieses Gotteshaus noch nicht. Es ist insbesondere dem persönlichen Einsatz des ersten Expositus von Hörlkofen, Herrn Josef Elfinger zu verdanken, dass Hörlkofen heute über diese geräumige Kirche verfügt. Die Pläne für diesen Kirchenbau stammen vom dem Münchner Architekten Franz Xaver Huf. Das auch heute noch unbebaute Ortskern ermöglicht es, dass die alte und die neue Kirche in Hörlkofen miteinander optisch in Beziehung treten.
Der Kirchenbau erhielt am 21. November 1925 seine Weihe. Der Turm wurde erst im Jahre 1927 fertiggestellt. Als Kirchenpatron wählte man, genau wie in der alten Kirche, den Heiligen Bartholomäus, wohl auch aus dem Grund, weil man nach Errichtung der neuen Kirche daran dachte, die alte Kirche abzubrechen. Dies ist jedoch bis zum heutigen Tag nicht geschehen; die Gründe hierfür sind nicht bekannt.
Die Kirche ist ein tonnengewölbter Saalbau mit Wandpfeilern ein eingezogenem Presbyterium.
Das Langhaus ist 22,3 Meter lang und 11,7 Meter breit. Im Nordosten ist der Turm mit einer Grundfläche von 4,6 x 4,6 Meter und einer Höhe von 25 Meter an die Seite gestellt. Südöstlich ist die doppelgeschossige Sakristei mit einer Grundfläche von 5,7 x 3,9 Meter angebaut. Der Haupteingang des Gebäudes liegt im Westen, Von einer kleinen Vorhalle geschützt existiert im Süden ein Nebeneingang, der vom Friedhof hereinführt. Die Turmzwiebel und die Fenster des Sakralbaus sind in Barockart gehalten. Das Kirchenschiff umfasst fünf Joche, wobei das rückwärtige eine größere Tiefe besitzt. Hier befindet sich die Orgelempore.
Das Langhaus und der Chor werden von einem korbbogigen Tonnengewölben, in die sphärisch rund konturierte Stichkappen einschneiden, überspannt. Das Kirchenschiff ist aufgrund der großen Fenster hell beleuchtet, das Presbyterium liegt wegen der Verbauung beider Flanken im Dämmerlicht.
An der Außenwand des Längshauses befindet sich eine Gedenktafel an den Erbauer der Kirche, Herrn Expositus Elfinger. Direkt bei der Kirchenmauer liegt auch das Priestergrab von Pfarrer Brunner, der wegen seiner Verdienste zum Ehrenbürger der Gemeinde ernannt wurde.
Am 21. November 1925 (der Tag der Kirchenweihe) waren als Ausstattung des Gotteshauses nur die drei Altarunterbauten (mit Stipes und Mensa), die hochgestaffelte Leuchterbank und ein turmartiger Tabernakel auf dem Hauptaltar sowie die Kirchenbänke und das Speisgitter vorhanden. Die Wände schmückten Kreuzwegstationen. Altaraufbauten und Kanzel waren noch nicht vorhanden. Die Erstausstattung, die ebenfalls von Franz Xaver Huf entworfen wurde, war jedoch bereits zwei Jahre später komplettiert.
Das Innere der Kirche bot im Jahre 1930 folgendes optische Erscheinungsbild:
Am Hochaltar erhob sich hinter dem Tabernakel ein flaches säulenloses Retabel mit einem Altarblatt. Seitlich standen als Altarfiguren der Heilige Judas Thaddäus und Johannes der Täufer, die auch am heutigen Hochaltar zu sehen sind. Diese beiden Figuren stammen aus dem Spätbarock und sind dem Freisinger Bildhauer Sailer zugewiesen worden. Darüber befanden sich, seitlich nach innen versetzt Engelsskulpturen, die heute links und rechts vom Hochaltar an den Wänden hängen. Die Engelsskulpturen sind wahrscheinlich im ausgehenden 18. Jahrhundert geschaffen worden. Der Maler Richard Holzner schuf ein Bild des Martyriums des Hl. Bartholomäus für den Hochaltar.
Die Altäre am Chorbogen waren einfach gehalten. Die Mensen der Altäre trugen niedrige Rechteckaufsätze und in der Mitte einen einfachen Tabernakel. Darauf befand sich jeweils ein Podest, auf dem am linken Seitenaltar eine Herz-Marien-Statue und am rechten Seitenaltar eine Herz-Jesu-Skulptur stand.
Die neugotischen Chorstühle waren im Jahre 1855 für die Pfarrkirche in Wörth gefertigt worden. Dort wirkten sie jedoch inmitten der Ausstattung des frühen Rokoko als Fremdkörper und wurden Anfang des 20. Jahrhunderts wieder entfernt. Die Dorsale der Chorstühle besaßen ursprünglich als Abschluß einen maßwerkverzierten Dreiecksgiebel, der jedoch heute leider verschwunden ist.
Die polygonale Kanzel ist schlicht gehalten in Anlehnung an einen neugotischen Stil. Neben den Kirchenbänken, dem Chorgestühl, dem Taufstein und den beiden Beichtstühlen ist auch die Kanzel von der originären Ausstattung übriggeblieben. Die Kanzel war ursprünglich genau wie die Altäre marmoriert und ist heute weiß gefasst. An den Korbseiten befinden sich Gemälde der vier Evangelisten, auf dem Schalldeckel steht eine Barockplastik des Apostels Philippus. Die Innenseite des Schalldeckels ziert eine Hl. Geist Taube.
Unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg wurden die beiden ursprünglichen Seitenaltäre durch Neuanfertigungen ersetzt. Die Entwürfe zu den Altären, die in einem ausgeprägten Rokokostil gehalten sind, stammen vom Münchner Maler Richard Holzner. In ornamental gerahmten Nischen befinden sich am linken Seitenaltar Hochrelieffiguren der Gottesmutter mit dem Kind (linker Altar) und des Heiligen Josef (rechter Altar). Auf Ornamentkonsolen stehen am linken Seitenaltar die Figuren der Heiligen Elisabeth und der Heiligen Notburga. Am rechten Seitenaltar befinden sich die Plastiken des Heiligen Sebastian und des heiligen Leonhard, die von dankbar heimkehrenden Kriegern gestiftet wurden. Der Marienaltar wird von einer Herz-Marien-Büste und der Josephsaltar von einer Herz-Jesu-Büste, beide im Strahlenkranz, bekrönt. Beide Altäre sind marmoriert und vergoldet, die zentralen Figuren sind polierweiß gefasst.
Die neue Kirche in Hörlkofen wurde im Jahre 1959 renoviert. Dieser Renovierungsarbeit fiel zum einen die Marmorierung der Kanzel zum Opfer. Zum anderen wurde der Aufbau des Hochaltars durch ein umgebautes Spätbarock-Retabel ersetzt, in dessen Mitte die spätgotische Skulptur des Heiligen Bartholomäus, des Kirchenpatrons, gestellt wurde. Diese Skulptur stammt aus der Zeit um 1470/80 und wurde aus der alten Kirche hierher gebracht. Der Aufbau sieht dem ursprünglichen Hochaltar sehr ähnlich. Er besteht aus zwei übereck gestellten Säulen und einem einschwingend rund umrissenen Auszug. Vom Vorgängerbau übernahm man die neubarocke Büste des Gottesvaters auf den Wolken in die kreisrunde Öffnung im Auszug. Das Altarkreuz aus der 1. Hälfte des 18. Jhd. steht auf einem akanthusverzierten Sockel. Das Holz ist vergoldet und teilversilbert. Der Korpus besitzt eine Inkarnatfassung.
Im Zuge der Renovierungsarbeiten wurde das ursprüngliche Altarbild entfernt. Dieses befindet sich nun an der Westseite beim Choraufgang. Dort befindet sich auch ein Ölbild im barocken Stil, ein sog. Messopfer (Gregoriusmesse).
Seit dem Jahre 1959 befinden sich auch großformatige Rokokobilder, welche die Kreuzwegstationen darstellen, in der Kirche. Diese traten an Stelle der nach dem Krieg aus der Pfarrkirche Oberschleißheim gekauften klassizistischen Kreuzwegstationen, welche die ursprünglich im Jahre 1925 gekauften Drucke ersetzten.
Die großformatigen Rokokobilder gehen auf den Dorfener Maler Franz Xaver Gruber zurück. Die Rahmen sind bis auf eine muschelige Kartusche an der oberen Leiste einfach gehalten und gehen auf den ebenfalls in Dorfen ansässigen Matthias Fackler zurück, des bedeutendsten Kunstschreiners des Rokoko in der Region.
An der rechten Langhauswand befindet sich ein Kruzifix mit schmerzhafter Muttergottes aus dem 17. Jhd. Dieses Kruzifix, das bereits bei Fertigstellung der ursprünglichen Einrichtung vorhanden war, ist polychrom gefasst.